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Chaostage in Erfurt

 
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Normann



Anmeldedatum: 04.02.2006
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 04.02.2006 17:58    Titel: Chaostage in Erfurt Antworten mit Zitat

Chaostage in Erfurt
oder wie ich unverhofft nach Venlo/ Niederlande fuhr

Ich sitze hier und denke über das erste Chaos 2003 nach. Angefangen hatte es kurz nach Sylvester, als ich beim Kalender aufhängen „Erfurt“ entdeckte. Darunter zwei Namen von Leuten, die unbedingt mitwollten. Musste mir erst einmal eine Karte besorgen, da mein Telefonanschluss seit Monaten gesperrt ist. Einer war Handybesitzer und aus diesem Grunde nicht erreichbar. Und die andere, eine Kaufmannstochter, freute sich so übertrieben über meinen Anruf, dass sie sich noch am selben Abend mit mir treffen wollte. Sie hatte nämlich gerade kein Dope im Haus. Wir hörten den ganzen Abend Liedermaching.
unterhielten uns und rauchten ein paar Joints. Ich erzählte ihr von Liedermaching 2002. Sie erzählte mir, dass ihr Kühlschrank leer sei und dass sie mit nach Erfurt wollte.
Da wusste ich, was meine Pflicht war. Am nächsten Tag ging ich einkaufen und fütterte ihre Katze. Später beim Frühstück hielt ich einen chronischen Monolog über Liedermaching und lieh ihr noch einen 5er. Tags drauf hörte ich so ziemlich das Letzte von ihr: „Meine Eltern haben mich so dermaßen mit Kohle voll gestopft … . .“ Die Tage darauf verliefen ruhig. Die einzige Frau die mich anrief, war meine Oma. Da kann man mal sehen, wie viel Pseudohippie in einer Kaufmannstochter steckt. Und sie verbieten dir das Saufen und wollen nur, wie gesagt, dein Geld. Aber Mädchen sind das Beste auf der Welt!
Aber dann kam endlich der Freitag. 80 Minuten später aufgewacht als geplant, aber das war einkalkuliert. So konnte ich dennoch um 05.30 Uhr das Haus verlassen und bin erst einmal mit der Bahn nach Hagen gefahren. Von dort aus wollte ich trarnpen. In Hagen bin ich dann so nah wie möglich mit dem Bus an die Autobahnauffahrt gefahren. Auf dem Weg von der Bushaltestelle zur Auffahrt wurde ich von Polizei und Zoll überholt, aber ich interessierte sie ausnahmsweise nicht. Schade, Jungs, es hätte sich für euch gelohnt! Nach 20 Minuten Fußweg stand ich mitten im Sauerland auf einer einsamen Verkehrsinsel und habe gefroren! Und wisst ihr, was das übelste ist? Kalte Füße. Außerdem lag Neuschnee und es waren
-10°C! Und das alles ohne Kaufmannstochter! Vielleicht auch besser so. Nach ‘ner Stunde hielt dann endlich jemand. Ich wurde bis zu einem Parkplatz irgendwo im Grenzgebiet vom Sauerland und Siegerland mitgenommen. Und da, wo im Sommer ein Grünstreifen ist, war jetzt ein Weißstreifen mit gelben Flecken. Lauter Autos standen da. Einer war am pennen. Ein LKW- Fahrer meinte, ich hätte keine Versicherung. Wofür auch? Ich brauchte keine Versicherung, sondern eine Mitfahrgelegenheit! Die restlichen Autos hauten sofort ab, als ich auf sie zukam. Dann sah ich den Penner im ersten Auto auch wegfahren. Da stand ich dann wieder alleine und verbrachte die Zeit damit, mich mit einem weiteren gelben Flecken zu verewigen. Dabei spürte ich sie wieder: Kalte Füße! Dann sah ich einen blauen Golf auf dem Parkplatz fahren und der Fuhr nach Leipzig! Meine Hinfahrt war gerettet! Nach über 60 Minuten Fahrt spürte ich sie immer noch: Kalte Füße! Grausam, bis die wieder warm waren. Aber das Paar Sommersocken war nun mal das einzige, was noch sauber war. Gegen 14 Uhr wurde ich am Weimarer HBF abgesetzt. von dort aus ging es erst mal mit der Bahn nach Leinefelde. Leinefelde war ca. 90 Minuten Bahnfahrt von Weimar, bzw. Erfurt entfernt. Dort konnte ich bei jemanden pennen, den ich eine Woche vorher auf einer Venlotour kennen gelernt hatte. Da mich auf der Zugfahrt Weimar Leinefelde der dumme Schaffner um mein letztes Kleingeld gebracht hatte, musste ich erst einmal in Leinefelde 20 Minuten am Fahrkartenschalter anstehen, damit ich telefonieren konnte. Nur weil die blöde Kuh vor mir sich nicht entscheiden konnte, wie sie nach München fährt. Als ich dann endlich wieder Kleingeld hatte, stellte ich in der Telefonzelle fest, dass ich Thomas‘ Nummer verplant hatte. Einer Kaufmannstochter wäre so etwas nicht passiert! Sie würde jetzt ihr Vertragshandy aus der Tasche zaubern, Nummer im Telefonbuch suchen und einfach anrufen. Ich hingegen rief meine Mutter an und bat sie, zu mir nach Hause zu fahren um mir die Nummer noch einmal heraus zu suchen. Sie war nicht besonders begeistert. Aber ich machte ihr klar, dass ich sonst keine Übernachtungsmöglichkeit hätte. Dann bin ich nach Erfurt gefahren. Natürlich viel zu früh! In Erfurt habe ich die ersten Hände gedrückt und darauf gewartet, dass die Zeit vergeht. Dank Strom und Wasser löste sich mein Übernachtungsproblem, aber telefonieren musste ich immer noch. Auch dass Problem löste sich schnell. Die Party konnte anfangen. Ich glaube, Vicki war der erste. Leider genoss ich am ersten Abend zu viel Alk, so dass ich mich nicht mehr an alles erinnern kann. Auf jeden Fall war da schon ordentlich die Hütte am brennen! Sogar aus Halberstadt sind die Leute angereist! Um 3.00 Uhr hatte niemand mehr Lust und wir wurden auf Samstag vertröstet. Nachdem wir dann aus dem ViK-Bereich
(Very important Kiffer) rausgeflogen sind, musste natürlich noch ein Kasten Bier mitgenommen werden. Ich erbarmte mich, ihn mit Milan zusammen zu schleppen, da einer der Liedermacher aus gesundheitlichen Gründen nicht konnte (obwohl ich eine wunderbare Alternative zum Alk in der Tasche hatte, die war auch noch leichter zu transportieren war)… Wir genossen noch eine angenehme Restnacht und ich spendierte uns noch eine Flasche Wein. Wenn ich gewusst hätte, dass er so schlecht ist, hätte ich mir selber kein Glas eingegossen. Wurde dennoch ganz lustig. Was eine Kaufmannstochter so alles verpasst, dachte ich bei mir. Eine uneingeschränkte Schadenfreude stieg in mir auf. Dieses Gefühl nahm ich dann später mit in meinen Schlafsack, der zusammen mit meiner Isomatte komfortabler als Rüdis komische Liege war. Nach 6 Stunden Schlaf entschied ich mich, noch mal nach Leinefelde zu fahren um mich wenigstens bei Thomas und Nicole blicken zu lassen. In der Bahn suchte ich mir ein Wochenendticket, wo ich mitfahren konnte. Bei Thomas und Nicole genoss ich dann einen gigantischen Spätnachmittag. Genau dass Richtige, was ich nach dem vorherigen Abend brauchte. Und ich spürte, dass es nicht nur pseudohippieveranlagte Kaufmannstöchter gibt. Im Hintergrund lief der Fernseher ohne Ton und ich sah zufällig die Werbung für Bullrich Magentabletten. Wie kann man eine Magentablette nur Bullrich nennen? Bei so einem Namen denke ich doch eher an Viagra! Oder Polizeikontrollen. Später fuhr ich wieder zurück nach Erfurt. Natürlich nicht mit einem eigenen Wochenendticket. In der Bahn nahm ich mir fest vor, für den Rest des Wochenendes die Finger vom Alk zu lassen. Hat nicht ganz geklappt, da ich und Fred von der Geburtstagsgesellschaft, die im ViK—Bereich feierte, ein Glas Sekt spendiert bekamen. Man möchte ja nicht unhöflich erscheinen. Ansonsten habe ich stur Kamillentee getrunken! Ich glaube, die Bedienung hasste mich deswegen. Mittlerweile ging die Post richtig ab! Hütte und Tüten brannten ohne Ende. Zwischendurch bat der Moderator darum, die heterosexuellen Bedürfnisse, die wohl in einem Konzertbesucherpaar dann auch noch entbrannten, statt auf Damenklo doch lieber auf dem Herrenklo auszuleben. Eine andere Besucherin hätte sich beschwert. Außerdem wird das Herrenklo nicht so oft gebraucht. Ich hoffte nur, dass sie Gummis benutzt haben! Irgendwann kamen dann „Frische Mische“ auf die Bühne und ich entschloss mich, mir auch eine zu rauchen. Als sie die Schlusszeile . . . “sprich mal mit dir selber, aber bitte nicht mit mir“ sangen, musste ich wieder an sie denken: Die Kaufmannstochter! Da genoss ich den Abend noch mehr! Nach „Frische Mische“ kam dann Fred auf die Bühne. Er legte noch eine Schlagerrunde mit 2 Dauerbrennern aus dem Dschungelbuch aufs Parkett. Anschließend bat er Rüdi, der später die Bühne für Publikumswünsche frei gab, um eine Zugabe. Man wünschte sich F.U.I.S.D.E., ein Liedermacherduo aus Westpolen (Brandenburg) . Die wissen wo der Hammer hängt. Punkt 5 hat der Wirt den Stecker gezogen. Ruhe im Glied. Wir diskutierten noch einen halben Kasten Bier heraus und machten uns auf dem Rückweg. Wir beschlossen, am Sonntag ins Kino zu gehen. Ansonsten möchte ich nicht näher drauf eingehen, was noch alles in der Restnacht geschah. Am Sonntagmorgen genoss ich ein für meine Verhältnisse luxuriöses Frühstück. Wenn die Kaufmannstochter dabei gewesen wäre, hätte ich Sonntagfrüh abreisen müssen. Ich säße jetzt schon wieder zu Hause vor einem leeren, abgetauten Kühlschrank und einem gesperrten Telefon. Man, ging es mir in diesem Moment gut! Danach holten wir Fred aus seinem Nobelschuppen und gingen von dort aus ins Kino. Jon Ronald R. Tolkin präsentiert: Die Krombacher2- Türme. Da waren zwei menschenähnliche Wesen (keine Affen), die eine multiple Persönlichkeit durch die Berge Neuseelands führten. Frodo und Sam hießen die beiden. Am bewegtesten fand ich die Szene, wo die beiden sich darüber unterhielten, was wohl später in den Geschichten erzählt und in den Liedern über sie gesungen wird. Nicht ein Lied ist über die beidem geschrieben worden! Und im Kinosaal sitzen 6 Liedermacher und keiner kommt auf die Idee, dies zu ändern! Dabei würde es sich doch bestimmt ganz gut kommerzialisieren lassen! In der Filmpause gönnte ich mir eine 0,5 1 Pepsi für 2,60 Euro! Nach dem Film gingen wir Pizza essen und zogen uns zu einem sehr chilligen Abend in den Museumskeller zurück. Da am letzten Abend mehr Künstler als Publikum anwesend waren, applaudierten die Künstler und das Publikum wurde vorgestellt. Am diesen Abend schaffte ich es, ganz die Finger vom Alk zu lassen. Aber mich lüstete es nach einer Wunderschönen Egotüte mit Schweizer Pfeifenkraut. Leider flog der Knubbel, den ich mir abgeschnitten hatte, weg. So musste ich ihn suchen. Natürlich ging das nicht ohne irgendwelche Kommentare von der Bühne, aber das interessierte mich nicht. Mich interessierte auch nicht, dass ich ständig durch diese dämliche Kamera lief. Ich musste mein Schweizer Dope suchen und ich fand es nicht! Als ich mich wieder hinsetzte, sah ich den Knubbel am anderen Ende vom Tisch liegen. Die Egotüte konnte gebaut werden. Ich holte mir noch einen Kamillentee und genoss beides. Ja, ihr könnt Gitarre spielen, euch gebührt Applaus, ihr dürft Kommentare von der Bühne machen, aber ich habe das Schweizer Gras für mich ganz alleine! Und ich zog noch mal so intensiv an den Joint, dass meine Lungenflügel im Takt der Musik mitklatschten. Kurz nach 2 war Schluss. Hab mich noch mit irgendjemand unterhalten, von allen verabschiedet und musste alleine zurück zur Pension. Und ich fand sie nicht! Nachdem ich etliche Male zwischen einem Kosmetik- und Haarstudio und einem Bildungszentrum für Gesundheit e. V. pendelte, 3 mal im Kreis und 5 mal an der Pension vorbei lief, fand ich sie endlich. Ich verbrachte meine letzte Nacht in Erfurt. Danach ging ich Richtung A4, die, wie ich unterwegs erfuhr, 10 km außerhalb lag. Bis ich jemanden gefunden habe, der mich wenigstens bis zur Auffahrt mitnahm, vergingen wertvolle Stunden. Und dann stand ich irgendwo in Thüringen mal wieder auf einer einsamen Verkehrsinsel! Und ich spürte sie wieder: Kalte Füße! Ausgerechnet an diesem Tag war in Thüringen auch noch Schneechaos! Außerdem habe ich geflucht, was die Deutschen doch für egoistische Schweine sind! Irgendwann wurde ich bis nach Eisenach, zu Rasthof Lemo, mitgenommen. Ein fürchterlicher Rasthof! Ich stand da 2 Stunden und hatte so dermaßen asozial kalte Füße! Aber so richtig abartig. Ich werde diesen Rasthof nie vergessen. Dann sah ich ein Auto mit Paderborner Kennzeichen. Die wollten mich aber auch nicht mitnehmen. Es waren 2 Osteuropäer, aber trotzdem egoistische Schweine. Um 17.00 Uhr stellte ich fest, dass alles keinen Zweck mehr hat. Ich steckte noch nie so im Schlammassel wie an diesem Tag. Wenn nur die kalten Füße nicht wären! Ganz grausam! ! ! Eine Kaufmannstochter würde jetzt wieder ihr Vertragshandy aus der Tasche zaubern und ihren Papa anrufen, damit er uns ein Taxi schickt. Ich rief bei Thomas und Nicole an und fragte, ob ich bei denen pennen kann. Ich konnte und wurde somit von den beiden so richtig aus der Scheiße gezogen. Gigantisch! Bei den beiden zu sitzen war auf jeden Fall angenehmer, als mit einer Kaufmannstochter im Taxi nach Hause zu fahren. Um 19 Uhr bekam ich dann mein Frühstück serviert. Im Hintergrund lief im Fernseher der „Quatsch Comedy Club“. Als Fundstück der Woche wurde „Die Tonne“ vorgelesen, aber es wurde mit keinem Wort erwähnt, dass es von Vicki ist. Die Krönung des Abends war der Likör. Der funktionierte ganz gut, obwohl ich sonst nicht so der Alkoholiker bin. In der Nacht schlief ich wie ein Engel. Am Dienstag fuhr ich dann schwarz mit Nahverkehrszügen in Richtung Heimat. Einmal bekam ich 40 € und einmal 30 € Strafe aufgebrummt. Eine einfache Fahrkarte hätte mich um die 100 gekostet. In Hagen stieg ich das letzte mal um und wollte nur noch nach Hause. Hatte 5 Stunden Fahrt hinter mir und 2 lagen noch vor mir. Es war der Zug, der eigentlich über Mönchengladbach nach Venlo fährt. Nach Venlo wollte ich nicht, nur nach Mönchengladbach, nach Hause! Aber dann passierte etwas, das nur mir passieren kann. Erstmal kam in Düsseldorf die Durchsage, dass aufgrund einer Betriebsstörung der Zug nicht in Neuss hält, sondern ohne Halt bis Mönchengladbach durchfährt. Das erfreute mich sehr. Doch nachdem der Zug losfuhr, kam eine weitere Durchsage: „Aufgrund einer erneuten Betriebsstörung (falsche Weicheneinstellung, wie ich später erfuhr) hält dieser Zug auch nicht in Mönchengladbach. Bitte steigen sie in Viersen in den dort bereitstehenden Ersatzzug nach Mönchengladbach um“. Da hatte ich die Schnauze voll. „Ihr könnt mich jetzt alle am Arsch lecken!“ fluchte ich und fuhr nach Venlo. In Venlo ließ ich die letzten Tage noch einmal sacken und fuhr dann schön stoned nach Hause. Die Kaufmannstochter habe ich paar Tage später wieder gesehen, aber sie hat sich dann schnell verdrückt. Vielleicht ist ihr der Fünfer wieder eingefallen. Misch soll et ejal sinn. Ich verliere nicht, was ich nicht vorher habe!
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